Gut so!

Gut so!

Wenn Du Dich abends dabei ertappst, wie Du gedanklich abschweifst, muss da was sein, das Dich heute mehr gepackt hat als irgendwelche Schlechtnachrichten aus dem Netz oder dem Fernseher in gefühlter Dauerschleife. Schon das bedeutet für mich: Doppelte Punktzahl!

In meinem Fall waren es die Basketball-Jungs vom PSV Lehrte, die ich unterstützen darf.

Warum?

Nun, seit meiner Schulzeit habe ich irgendwie vergessen, wie viel Spaß in diesem absolut coolen Sport steckt, und gäbe es heute mehr frei zugängliche Basketballfelder, könnten ganz sicher mehr Sportbegeisterte daran teilhaben, das ist mal amtlich.

Was ist passiert?

Ein paar Jungs hatten die Idee, sich regelmäßig zu treffen und sich im Basketball weiterzuentwickeln mit dem Ziel, sich gern auch mal mit anderen zu messen. Schließlich haben sie das Heft in die Hand genommen, und ja, natürlich sind sie dabei auf Hürden gestoßen. Hallenzeiten sind so begrenzt wie die leider limitierten finanziellen Mittel für mehr Kapazitäten. Vielleicht finden wir irgendwo bei den rd. 19 Mio. Euro (2024) für die Gebäudewirtschaft im Haushalt der Stadt ja bald auch ein paar Euro für mehr solcher Sportmöglichkeiten? Aber hey… .  Wir wollen ja deswegen jetzt auch nicht gleich auf den Arm. Es hat ja geklappt.

Gut so! Denn das zeigt: Das was hier entstanden ist, war weit mehr als eine Laune. Das war Begeisterung! Das ist eine andere mentale Liga. Das ist etwas Positives! Das macht Mut. Also konnte es nun losgehen mit der neuen Basketballsparte im PSV Lehrte.

Und natürlich war ich beim ersten Testspiel dabei. Als Zuschauer zwar, aber das ist schon deshalb egal, weil ein begeisterndes Spiel im Sport gedanklich alles andere in den Hintergrund treten lässt. Da wird mal abgeschaltet, man kommt zusammen, und los geht`s. Fußball-EM? Später. Und genau so war das auch für mich.

Was diesen Abend so besonders gemacht hat, war die Situation, dass wir hier – anders als im Fußball – nicht hundertprozentig „kapitelfest“ waren. Natürlich sind die Jungs fit, kennen die Regeln, aber es ging hier auch um eine sportliche Wasserstandsmeldung. Der Gegner spielte eine Klasse höher, und doch ging es auch darum zu sehen, wo das Team steht, und wo es eben noch Potential gibt, Fehler zu identifizieren, deren Ausräumung mit Blick auf eine komplette Saison künftig im Training wichtig werden. Die Schiedsrichterinnen waren ebenso kompetent wie auch hilfsbereit, wenn es darum ging, hier und da schon mal Tipps zu geben, die für das, was hier gerade entsteht, so wertvoll sind.

Denn vergessen wir nicht, dass wir immerhin von einem Sport reden, der hier im Alltag längst nicht so etabliert ist, wie vergleichsweise der Fußball. Auch deshalb verdient das Vorhaben allerhöchsten Respekt, denn es wird auch darum gehen, sich hier im Stadtgebiet seinen Platz und Gehör im Vereinssport zu verschaffen.

Es geht hier um vier Viertel á 10 Minuten, aber wer das mal gemacht hat stellt fest: Das ist nicht ohne! Die Belastung ist schon brutal, da geht es nicht (nur) um Ausdauer, sondern um Kondition, nach dem immer wieder spontanen Abbremsen und wieder Anlaufen auf kurzer Strecke. Und dann ist da noch, o Wunder, die Sache mit der Wurftechnik, aber komm…! Es ist übrigens nicht so wie im Fußball, die Zeit wird hier bei Unterbrechungen schon recht penibel angehalten. Das macht jede Form von „Zeitspiel“ obsolet, würde ich mal sagen. Auch das: Erfrischend.

So ging ein kurzweiliger Basketball – Abend zu Ende. Das war unterhaltsam im Spiel, respektvoll im Umgang und ermutigend auf dem – und am – Spielfeld. Ich will nicht angeben, aber ich gehöre jetzt auch zu den ersten Fans. -Und mal außerhalb des Theaters den Blick auf so einen ermutigenden Start  von etwas Neuem mitzuerleben, kann einen schon mal mitreißen. In positivem Sinne. Ja. Mal was positives ausstrahlen. – Und machen! Mal keine „Negativreizüberflutung“ in Dauerschleife, sondern einfach mal zeigen: Wir leben hier gerade mal einen „Positive way of life“ so ganz praktisch vor. Ein gutes Gefühl. Auch dafür von mir: Doppelte Punktzahl!

Kategorie: Allgemein