Die nächste Produktion…

…hält auf jeden Fall wieder eine Überraschung bereit! Aber was greifen wir thematisch auf? Nun, die letzte Komödie Eltern – Zartbitter hat gezeig, dass weibliche Hauptrollen gut dazu geeignet sein können, dem männlichen Teil der Bevölkerung den Spiegel vorzuhalten. So erfahren wir, warum eine Mutter nach dem Auszug ihrer Tochter nicht gleich mit ihrer unbekümmert – lebenslustigen Freundin ausgehen möchte, denn dazu hat sie die Mutterrolle noch viel zu sehr verinnerlicht. Anderseits macht ihr die Vorstellung Angst, dass ihr nicht nur das sogenannte „Empty – Nest – Syndrom“ über den Kopf wachsen könnte. – Ihre Freundin – wiederrum also eine Frau – stellt schnell fest: „So ein Mann zu Hause, das ist ein Vollzeitjob!“ Denn genau der ist jetzt noch der Einzige, der tagsüber noch zu Hause „durch`s Bild läuft“.

Wir erfahren also durch die weiblichen Protagonistinnen in dieser Komödie, was den Frauen letztlich am Umschalten von „Wir sind eine Famlie“ hin zu „Hoppla, wir sind ja auf einem Mal wieder zu zweit!“ solche Angst einflößt oder besser: solche Unsicherheit verschafft. Vorboten dazu gibt es natürlich auch. Stellen wir uns vor: Die Kinder sind für eine bei den Großeltern, auf einer Ferienreise oder auf einem Bauernhof. Das Ehepaar streift vorsichtig und ungläubig durch das Haus, dass ihnen jetzt plötzlich doppelt so groß vorkommt, und überlegt sich, gemeinsam Essen zu gehen. Das Haus ist ohnehin zu still geworden, aber um das auszusprechen ist es noch zu früh. Man sitzt sich gegenüber, verliert ständig den Faden, weil man es einfach nicht mehr gewohnt ist, ganze Sätze vollständig abzuschließen ohne einmal unterbrochen zu werden ob`s hier auch Ketchup gibt oder ob man die Nuggets auch in Pommes umbestellen kann. Der Mann sitzt seiner Frau gegenüber, die er auch ungestört als Frau wahrnehmen darf, und es liegt die Frage in der Luft: „Und? Was war bei dir so im letzten…äh…dreiviertel Jahr?“

Die Frau thematisiert wenig überraschend, dass das Leben ohnehin kommt, wie es kommt. Aber was ist, wenn eben gerade nicht kommt? Jedenfalls nicht in ihre Beziehung? Ihre Rolle ist das Hinterfragen, und folgerichtig richtet das Publikum seinen erwartungsvollen Blick auf den bzw. die Herren auf der Bühne.

Dass dieser Plot noch keinesfalls auserzählt ist, liegt auf der Hand. Warum also nicht noch einmal  Freundinnen zum Mittelpunkt des Geschehens machen, die sich zu einer Sause hinreißen lassen, an die sie sich am nächsten Morgen nur noch schemenhaft erinnern? Solche Szenarien kennen wir bislang im Komödien – Genre nur von männlichen Charakteren. Die spannenden Fragen, die sich daraus ergeben , sind aber diesmal andere: Wie konnte es soweit kommen? Was war die Initialzündung dazu? Was sind die Rückschlüsse auf das eigene Leben? Und wie gehen die Herren der Schöpfung zu Hause damit um?

Also suchen wir unsere Arbeitsräume auf und stellen erste Überlegungen an. Der Ort des Geschehens spielt dabei abermals eine ganz entscheidende Rolle. Warum nicht nochmal einen Zug als Dreh- und Angelpunkt für die Riesensause der höchsten Eskalationsstufe? Was bei „Stress im Champus-Express“ funktioniert hat…? Aber das wäre zu einfach. Noch nicht gesehenes muss her! Und genau das erschaffen wir! Also wird gekritzelt, gezeichnet, gelacht, zerrissen, geplant, improvisiert und gespielt. Was am Ende dabei herauskommt? Wir sind selbst gespannt. Das musss aber nicht zwingend in der vertrauten Arbeitsumgebung sein. So mancher Tapetenwechseln hat auch für uns schon wahre Wunder bewirkt. Fest steht: Es wird wieder ein langer Weg, angefangen von den ersten Kritzeleien bis hin zu jenem Abend, an dem wir uns dann ein Theater auswählen, uns in das Publikum setzen und herzlich lachen dürfen. Aber, und das ist schon jetzt klar, die Arbeit wird sich auch diesmal wieder lohnen. – Die Arbeit an den unmöglichsten Orten, zu unmöglichsten Zeiten, aber mit ganz sicher wieder einem lustigen Ergebnis. Wir freuen uns drauf!

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