Was man so alles lernt… .

Genau heute vor genau einem Jahr hatte ich mich mit den Jungs von der „Ü 50 – Mannschaft“ zum Fußball spielen getroffen. Und um es kurz zu machen: An diesem Tag, dem 14. Juni, noch auf dem Fußballplatz, hatte doch tatsächlich mein Herz den Betrieb eingestellt. Aber ich hatte Glück. Ich konnte stabilisiert werden und für September hieß es dann: Brustkorb auf, es gibt eine neue, künstliche Herzklappe.

Eine Zeit, die auch für die Angehörigen nicht leicht ist. Das ist zwar ein sehr überschaubarer Kreis, aber auch das macht die Sache nicht besser. Für einen „Theaterschreiber“ interessant sind aber auch die, die das Ganze geflissentlich ignorieren, dadurch sehr ehrlich sind und konsequent selbst vor der Operation noch nicht einmal Interesse zu heucheln versuchen. Gewiss. Sie sind in der Unterzahl, aber auf jeden Fall ein Theaterstück wert.

Es kommt dann zur Verabschiedung von der Familie, zur Aufnahme in`s Krankenhaus, zur  OP-Vorbereitung und schließlich zur großen, vierstündigen Operation, und plötzlich wird mir klar:

Ja, es ist unangenehm, es ist jetzt nicht leicht, aber plötzlich sind liebe, initiative und vor allem empathische  Menschen da, die sich so kümmern, als hätte man es mit Engeln zu tun, die nur darauf gewartet haben, das vermeintliche Leid zu einer wertvollen Erfahrung zu machen, die ein Leben lang bleibt.

Als Kind habe ich mir oft vorgestellt, ob es wirklich Engel sind, die da herabsteigen, nicht sichtbar sind und da sind, wenn man sie braucht. Heute weiß ich: Die in der Bibel erwähnten „Engel“ stehen auch als Synonym für die lieben Menschen, die der liebe Gott uns schickt, wenn wir sie am nötigsten brauchen. Genau zur richtigen Zeit. Aber wenn sie da sind, müssen auch hinsehen! Das ist wichtig! – Was man so alles lernt… .

 

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